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Climate Impact Investing: Der Beitrag Nachhaltiger Geldanlagen zur Erreichung der Klimaziele

CLIMVEST ist ein Forschungsprojekt im Förderschwerpunkt Klimaschutz und die Finanzwirtschaft (KlimFi) des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Im Projekt untersuchen die Partner Universität Kassel, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Universität Augsburg die Frage, welche Wirkung nachhaltige Geldanlagen erzielen können (impact investing).

Fotomontage: links Skyline Frankfurter Banken, rechts ein grüner Sproß

Hintergrund

Die Bewältigung der globalen Klimakrise und des damit verbundenen Transformationsprozesses des gesamten Wirtschaftssystems stellt Europa vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang hat sich die Europäische Union (EU) das Ziel gesetzt, ihre CO2 -Emissionen bis 2030 um mindestens 40 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. In ihrem Aktionsplan "Financing Sustainable Growth" kündigt die Europäische Kommission ihre Absicht an, die Finanzströme auf den internationalen Finanzmärkten von nicht nachhaltigen auf nachhaltige Investitionen umzulenken. Hierbei weist die Europäische Kommission nachhaltigen Geldanlagen eine wichtige Rolle zu. Ob nachhaltige Finanzprodukte jedoch überhaupt einen Beitrag leisten können, wird in Theorie und Praxis kontrovers diskutiert. Auch die deutsche Bundesregierung stellt diese Frage in ihrer "Sustainable Finance Strategie" und betont die Notwendigkeit zu verstehen, "wie sich Investitionen auf unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte auswirken".

Fragestellung

Wir untersuchen in diesem Projekt, ob und wie nachhaltige Geldanlagen einen Beitrag leisten können, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Dabei fokussieren wir in unserer Analyse insbesondere darauf, inwieweit sich die Aktivität von Finanzinvestoren - im Gegensatz zu Realinvestoren wie z. B. Unternehmen - positiv auf die Erreichung der Klimaziele auswirken kann. Aus praktischer und akademischer Sicht stellt sich konkret die Frage, welche Wirkungszusammenhänge auf den Kapitalmärkten genutzt werden können, um diese Ziele zu erreichen.

Herangehensweise

Die aktuelle wissenschaftliche Literatur identifiziert zwei direkte Wirkungskanäle: Zum einen die Einflussnahme auf das Management durch die Nutzung von Eigentümerrechten (Engagement) und zum anderen die Portfolioallokation zu Lasten "brauner" Unternehmen (u. a. Divestment, Ausschlusslisten) zugunsten "grüner" Unternehmen. Verbessern sich hierdurch die Finanzierungskosten für "grüne" Unternehmen gegenüber "braunen" Unternehmen, so sind mehr "grüne" Realinvestitionen zu erwarten. Die aktuelle wissenschaftliche Theorie geht davon aus, dass sich so neben dem "traditionellen Kapitalmarkt" ein "nachhaltiger Kapitalmarkt" herausbilden kann.

Mit Hilfe verschiedener methodischer Ansätze, wie empirischen Studien, verhaltensökonomischen Experimenten und Modelltheorie, werden wir zur Beantwortung der Frage beitragen, ob ein klimafreundlicher Kapitalmarkt bereits existiert und inwieweit das Gegeneinander-Abwägen verschiedener Anlageziele entscheidend für einen klimafreundlichen Kapitalmarkt ist. Schließlich werden wir analysieren, wie die Umweltauswirkungen klimafreundlicher Finanzierungsformen gemessen werden können.